Das bekannte Markenzeichen der Firma Daniel Kremendahl wurde am 2. Juni 1781 durch die Gebrüder
Fahlefeld in die Zeichenrolle
des Cronenberger Handwerksgerichts eingetragen. 1)
Auszug aus der Zeichenrolle
(mögliche Transkriptionsfehler sind mir anzulasten):
No 69. 1781 d 2. Juni wurde deren gebrüderen falefeld ihr zeichen in einem gehörnten ochsenkopf mit den buchstaben G:B: et F:F: bestehend, so sie auf die ihnen vorkommende zimmermans waaren schlagen, eingetragen, wie der abdruck ausweiset.
Daniel Kremendahl hatte von seinem Onkel eine kleine Nagelschmiede in Sudberg geerbt und übernahm damit auch das von den Gebrüdern Fahlefeld angemeldete Markenzeichen "Ochsenkopf". 2) Das könnte 1805 gewesen sein, denn dieses Jahr wurde von der Firma Kremendahl in der Vergangenheit als Gründungsdatum genannt (Briefköpfe z. B. aus den Dreißigerjahren).
Um 1840 begann Kremendahl an der Kohlfurther Straße in Berghausen mit der Produktion von Zimmermannswerkzeugen, später auch Forst- und Fleischerwerkzeugen. 2)
Ein Eintrag in einem Handbuch von 1873 nennt etwas andere Daten:
"Daniel Kremendahl, Fabrik von Zimmermannswerkzeugen. Gegründet 1760; jetziger Inhaber (seit 1835): Daniel Kremendahl.
Derselbe beschäftigt 20 Arbeiter." 10)
Die Jahresangabe 1760 könnte sich auf die Gründung der Nagelschmiede beziehen.
Die Firma wurde von den vier Söhnen (Friedrich) Wilhelm (14.11.1868-29.1.1931 3)), Lebrecht, Ernst und (Karl) Gustav (19.2.1846-2.2.1874 3)) weitergeführt. 2) Ein Adressbuch von 1893 nennt die Eisenwaarenhandlung Daniel Kremendahl mit den Inhabern Lebrecht, Ernst und Gustav Kremendahl in Berghausen 61. 4)
1938 hatte die Firma 100 Mitarbeiter. Die Leitung hatten jetzt in der dritten Generation Karl (?-1949) und Friedrich Wilhelm Kremendahl (?-1955). 1943 wurden die Firmengebäude bei einer Bombardierung stark beschädigt. Der Betrieb konnte aber noch im Krieg wieder aufgenommen werden. 2)
Durch den frühen Tod von Karl und Friedrich Wilhelm Kremendahl mussten deren Söhne Daniel und Helmut den Betrieb plötzlich und noch ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung übernehmen. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Betrieb erfolgreich modernisiert und der Export, insbesondere nach Kanada, ausgebaut. 2)
1985 wurde die offene Handelsgesellschaft in eine GmbH umgewandelt. Da in der Familie kein Nachfolger mehr zur Verfügung stand, wurde die Firma 1998 verkauft und unter dem Namen "Ochsenkopf-Werkzeugfabrik" weitergeführt. 2003 wurde diese Firma von der Gedore-Gruppe übernommen und die Produktion nach Remscheid verlagert. Die Fabrikhallen an der Kohlfurther Straßeul wurden 2010 abgerissen. 2)
Wortmarke 'Dankre', Reg-Nr. 177105 (21.6.1913)
Wortmarke 'Ochsenkopf', Reg-Nr. 638329 (18.5.1953)
Wortzeichen 'Iltis', Reg-Nr. 666585 (15.11.1954)
Markenanmeldungen 7)
Abbildungen von Markenzeichen:
keine Patente bekannt
DE0000074002 (26.03.1897) Säge für Gärtner mit drehbarem, durch Lochscheibe und Stift feststellbarem Blatt.
DE0000144242 (09.11.1900) Spannsäge mit röhrenförmigem Mittelsteg.
DE0000152267 (18.03.1901) Rüben- oder Kartoffelhacke mit nach den Seiten zu verstärktem Blatt.
DE0000217859 (03.12.1903) Beil mit weitem konischem Öhr und von oben eingestecktem Holzstiel.
DE0000225303 (26.03.1904) Mit der Dülle aus einem Stück gestanzter Hammer.
DE0000280566 (15.05.1906) Baumsäge mit in beliebigem Winkel zur Bogenmittelebene einstellbarem Blatt, dessen Feststellvorrichtung am Griffende mit der entsprechenden Sägenblatt-Angel ein einheitliches Stück bildet.