Wolfgang Jordan
KLEINES WERKZEUGMUSEUM

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Doppelhobel

Double Iron Plane

Dieser Doppelhobel unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von allen anderen Jordan-Hobeln, die ich bisher gesehen habe. Erstens ist es ein Holzhobel, und zweitens ist der Hersteller bekannt. Wie die Prägung zwischen Horn und Spanloch zeigt, wurde er von dem Österreichischen Werkzeughersteller Joh. Weiss & Sohn in Wien für den Export nach USA gefertigt. Daß so gekennzeichnete Hobel existieren, hatte ich schon vor längerer Zeit im Vorwort zu einem Katalognachdruck von Weiss gelesen, aber wohl gleich wieder vergessen (den Text findet man hier). Erst mit meinem beginnenden Interesse an Jordan-Werkzeugen bin ich wieder darauf aufmerksam geworden.

    Der Hobel zeigt einige für Weiss typische Eigenschaften:
  • die kugelige Ausbuchtung auf der Rückseite, für die sogar ein Patent existiert (Österreichisches Patent No. 42079B)
  • die gerundete Vorderfront des Hobelkastens, die den Fuß des Horns fast ganz umfasst
  • die Querrille am unteren Ende der Keilaussparung

This double iron plane is different from all other Jordan planes I have seen in two aspects: It is a wooden plane, and it's maker is known. The stamp between horn and shavings aperture identifies it as made by Austrian company Joh. Weiss & Sohn, Wien (German page). I had read about such planes earlier, but had forgotten about it. Seth Burchard wrote about Weiss planes imported by the Jordan Hardware Corporation in New York in his preface to a 1909 Weiss catalog reprint (see here).

    This plane features some details characteristic for Weiss planes:
  • the dome shaped back patented in 1910 (Austrian patent # 42079B)
  • the rounded front embracing the lower part of the horn
  • the groove running horizontally along the wedge's recess

Weiss Doppelhobel/Double iron plane

Die Rundung am hinteren Ende des Hobelkastens wurde 1910 patentiert, der Katalog von 1909 enthält noch keine derart ausgestatteten Hobel. Ein Handschoner, wie sie etwa seit den Zwanziger Jahren benutzt wurden, ist an diesem Hobel nicht vorhanden. Daraus schließe ich auf ein Herstellungsdatum um 1920. Seinem ehemaligen Benutzer muß der Hobel gute Dienste geleistet haben. Die Sohle ist sehr stark abgenutzt und die dadurch vergrößerte Maulöffnung durch einen Rosenholz(?)einsatz verkleinert worden. Auch das Eisen ist fast völlig aufgebraucht. Die kugelförmige Rückseite ist durch viele Hammerschläge kaum noch vorhanden.

The dome shaped back has been patented in 1910. A 1909 Weiss catalog (reprinted by MWTCA and EAIA) features no such planes. The wooden support behind the blade, which keeps the hand from getting in contact with the blade, is in use since about 1920. This makes me believe that this plane is made somewhere around 1920. The plane has seen much use. The sole is worn and has a user made rosewood insert in front of the mouth. The iron is almost used up. The dome shaped back is nearly gone by thousands of hammer blows.

Herstellerzeichen Joh. Weiss/Maker's stamp

Die Inschrift der Prägung zwischen Horn und Spanöffnung ist nur noch teilweise lesbar. Immerhin ist so viel zu entziffern, daß man den gleichen Text wie in dem bereits erwähnten Katalogvorwort annehmen kann:

"JOH. WEISS & SOHN, WIEN
(mit dem österreichischen Adler in der Mitte)
darunter Bild 'Schraubzwinge'
SOLE AGENTS
JORDAN HARDWARE CORP.
NEW YORK USA. AUSTRIA"

The stamp beween horn and shavings aperture is barely readable. What is left reads like the stamp cited by Seth Burchard in the preface of the 1909 Weiss catalog:

"JOH. WEISS & SOHN, WIEN
(Austrian eagle and a C-clamp)
SOLE AGENTS
JORDAN HARDWARE CORP.
NEW YORK USA. AUSTRIA"

Eisen von Buck Brothers/Iron Mark and chipbreaker

Das Eisen stammt von dem amerikanischen Hersteller "Buck Brothers" und ist vermutlich ein Ersatzeisen. Schleifspuren an der Seite lassen darauf schließen, daß die Breite des Eisens an den Spanbrecher angepasst wurden. Der Spanbrecher selbst ist wohl noch das Original, denn er trägt die Inschrift "GERMANY".

The iron apparently is a replacement and is made by Buck Brothers. Grinding marks at both sides look like it has been made to fit. The chip breaker seems to be original as it is marked "GERMANY".


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Author: Wolfgang Jordan
Last update: 12/09/2015