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Die Holzwerkzeugfabrik wurde 1882 vom Fabrikanten Wilhelm Braun gegründet. Die Villa Braun, ein Backsteingebäude im Neo-Renaissance-Stil, stand direkt neben der Fabrik und beherbergt heute eine Filiale der Kreissparkasse (Am Fischbrunnen 3). 1)
Betriebsleiter der Firma Braun war Josef Sachs und sein Vorarbeiter war der Zimmermann Fröschle. Josef Sachs war gelernter Schreiner und hatte bereits in den 1860er Jahren in seiner Holzsägerei in Laupheim Werkzeuge und Vorrichtungen für die Holzbearbeitung hergestellt. Sein Haus in der Bismarckstraße in Plochingen ist heute noch als das Sachs-Haus bekannt. 1)
Der Sohn von Josef Sachs, Ernst Sachs (1867-1932) ist der Mitbegründer der Fichtel & Sachs-Werke in Schweinfurt. Er hatte als erster Junge in Plochingen ein Fahrrad, das er sich in der Fabrik seines Vaters selbst gebaut hatte. Ein Enkel von Ernst Sachs ist übrigens der als Playboy bekannt gewordene Gunter Sachs. 1)
In 1918 vereinigte sich die Firma Braun mit der Laupheimer Werkzeugfabrik. In einem Katalog dieser Firma von 1923 sind weiterhin Hobel mit dem Braun'schen Warenzeichen abgebildet.
In den Gebäuden der Werkzeugfabrik Braun waren nach deren Ende ab Oktober 1918 die Holzspielwarenfabrik O. M. Haußer (Ludwigsburg) und später die Werkzeugmaschinenfabrik Wilhelm Wiest angesiedelt.
Im Jahre 1892 bestand für die Fabrik diese Arbeitsordnung. Eine spätere Fassung (1907) ist weitgehend unverändert geblieben. 2)
In der Zeitschrift "Die Werkzeugmaschine" (hrsg. vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken,
30. September 1897), erschien diese Meldung:
"Große Erweiterungsanlagen werden gegenwärtig von der Werkzeugfabrik
Wilh. Braun, Plochingen ausgeführt."
In der Arbeitsordnung von 1907 (s.o.) wird ein neues Fabrikgebäude erwähnt. Dieses Gebäude wurde von dem Architekten Philipp Jakob Manz 1907 als Flachbau mit Oberlicht konzipiert [Doktorarbeit über P. J. Manz von Kerstin Renz, Stuttgart].
Am 1. Juni 1913 wurde die Werkzeugfabrik durch einen Wirbelsturm schwer beschädigt.
In meiner eigenen Sammlung 8)
Abbildungen von Markenzeichen:
keine Patente bekannt
576089 (18.10.1913) Holzhobel mit Handschoner
607835 (30.05.1914) Hobel
570120 (01.09.1913) Zweiseitig schneidender Winkelhobel (Carl Hirnstein, Cannstatt) [siehe diesen Kernkastenhobel]