Wolfgang Jordan
HOLZBEARBEITUNG MIT HANDWERKZEUGEN

Sägenschrank

Entstanden ist die Idee zu diesem Sägenschrank, nachdem ich für ein anderes Projekt (einen Steckstuhl) zu viel Holz gekauft hatte. Da sich über die Jahre neben den vielen Hobeln auch einige ganz ansehnliche Sägen angesammelt hatten, sollten die jetzt endlich eine richtige Heimat bekommen.

Beide Werkzeuge, die Hobel und die Sägen haben dann auch kräftig bei der Vollendung mitgeholfen. Vor allem die Sägen haben einiges leisten müssen, denn aus den dicken Lärchenbohlen sind jeweils ein Schrankbrett und ein Brett für die Rückwand in Handarbeit entstanden. Für die Rückwand, insbesondere die Füllung habe ich dann auch Fünfe gerade sein lassen. Das bedeutet, daß die Bretter von hinten noch so aussehen, wie sie aus dem Sägewerk kamen und auch die Befestigung der Füllung in den Rahmen sehr rustikal ausgefallen ist.

Schwierig war die Holzauswahl, denn ich wollte möglichst das helle Splintholz, die zahlreichen Äste und gelegentliche Harztaschen vermeiden. Am Ende ist es gerade so aufgegangen. Für die Schublade, von denen noch eine oder zwei entstehen sollen, habe ich dann auf die Reste vom Bauholz für das Hochbeet zurückgreifen müssen.

Sägenschrank von links

Das Design stammt von einer amerikanischen Web-Seite. Leider ist der ursprüngliche Bauplan aus dem Netz verschwunden, aber da es viele Nachbauten nach diesem Vorbild gibt, konnte ich mir dort Anregungen holen.

Sägenschrank von rechts

Ursprünglich wollte ich wie im Vorbild links die großen Sägen und rechts zweistöckig die Rückensägen unterbringen. Das scheiterte aber am vorhandenen Holz und der sich daraus ergebenden Bauhöhe. Schließlich stellte sich auch heraus, daß die Rückensägen eine höhere "Sitzstange" brauchen, weil die Griffe stärker zum Blatt abgewinkelt sind.

Schubladenteil links

Eine erste Schublade ist mittlerweile fertig, eine zweite für den Platz darüber im Bau. Ob ich für die anderen Fächer noch Laden baue, weiß ich noch nicht.

Schubladenteil rechts

Hier hat das diesjährige Weihnachtsgeschenk meiner Familie einen prominenten Platz gefunden. Nachdem mich Friedrich bei der Hobelmeisterschaft im Herbst endgültig vom Schärfen mit Wassersteinen überzeugt hat, ist dieses Bild des Kunz Plus mit einem (nach seiner Anleitung) rasiermesserscharfem Eisen eine doppelte Verbeugung vor ihm.

Zinkensaege von Pedder und Klaus

Ein weiteres (in meiner Werkstatt seltenes) neues Werkzeug ist diese hübsche Zinkensäge von Pedder und Klaus. Sie darf sich zeitweise auf diesem bevorzugten Platz zur Schau stellen, aber mußte auch schon beim Zinken der Schublade helfen. Und weil sie sich dabei sehr gut eingeführt hat, werde ich mir gerne noch viele Aufgaben für sie überlegen.

Gut zu sehen ist hier auch das Stabprofil, das ich an jeweils eine Seite der Füllungsbretter angehobelt habe. So eine Rückwand wollte ich schon lange mal bauen, weil mich die Struktur an die Wandverkleidung in der Wohnung meiner Großmutter erinnert.

Handgriffe

Zum Abschluß noch mal eine kleine Parade von deutschen, englischen und französischen Sägegriffen.

Ich habe, mit langen Unterbrechungen, etwa zwei Jahre an dem Sägenschrank gearbeitet. Der Bau hat viel Spaß gemacht, vor allem weil schließlich alles zu einem befriedigenden Ganzen zusammenfließt. Bis zum Schluß habe ich nicht gewußt, wo der Schrank seinen Platz finden würde. Letztlich haben dann die Handbohrer und Bohrwinden weichen müssen, die jetzt ihrerseits auf eine neue Heimat warten.



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