Spezialhobel |
Hobeln auf Hirnholz braucht ein besonders scharfes Eisen und einen möglichst kleinen Schnittwinkel. Solche Winkel lassen sich nicht leicht mit einem Holzhobel herstellen, deshalb sind Hirnholzhobel meistens aus Metall. Im 19. Jahrhundert gab es für diese Aufgabe die Vergatthobel, später wurden auch bei uns amerikanische Eisenhobel ('block plane') verwendet.
Einhandhobel werden gebraucht für kleinere Arbeiten wie das Abfasen oder Nachputzen von z. B. Zapfen. Auch im Instrumentenbau kommen sie zum Einsatz.
Zahnhobel wurden vor allem benutzt, um die Flächen vor dem Furnieren aufzurauhen für Verleimungen mit Haut- und Knochenleim. Mit einem Zahnhobel kann man auch Flächen mit wilder Maserung bearbeiten; die Spuren der feinen Zähne werden dann mit der Ziehklinge oder dem fein eingestellten Putzhobel beseitigt.
Obwohl die Ziehklinge nur ein einfaches, meist rechteckiges Stück Blech ist, kann man sie zu den Hobeln zählen. Gut geschärft erzeugt sie feinste Späne und glänzende Oberflächen. Sie wird deshalb zum Nachputzen auf schwierigen Hölzern benutzt, wo selbst ein guter Putzhobel noch Ausrisse hinterläßt. Ihre Eigenschaften verdankt sie der besonderen Zurichtung der Schneide, die die Vorteile des Spanbrechers am Doppelhobeleisen mit einem steilen Hobelwinkel vereint.
Geführt wird die Ziehklinge normalerweise direkt mit der Hand. Da die Klinge sich durch die Reibung stark erhitzen kann und auch sonst die Finger sehr beansprucht, wird sie gerne in einen Halter eingespannt. Das verringert auch die Verletzungsgefahr, denn meist werden alle vier Kanten geschärft. Für ein besonders kontrolliertes Arbeiten gibt es spezielle Ziehklingenhobel.
Ein Kernkastenhobel dient zur Herstellung von Kernkästen, das sind halbrunde Gußformen. Das Prinzip des Hobels beruht auf dem "Satz des Thales". Eine genauere Beschreibung der Anwendung findet man bei den Abbildungen dieses Hobels.
Einen ähnlichen Hobel zeigt auch der Katalog von Weiss als Zimmermannshobel oder Zwiemandl (weil er von zwei Männern gezogen wurde). Damit wurden wohl die Balken geglättet.
Bei diesem Hobel habe ich allerdings den Eindruck, daß er aus einem anderen Hobel (Schlichthobel?) hervorgegangen ist, indem jemand den Handgriff entfernt (hinter dem Eisen ist eine mit einer Leiste zugenagelte Nut) und die zwei Querstangen hinzugefügt hat.