Diese Firma führte ihre Anfänge als Hersteller aller Arten von Stahlartikeln auf das Jahr 1746 zurück. Der eigentliche Start des Unternehmens war aber im Jahre 1820, als Jacques Coulaux aus Straßburg in Molsheim Fabriken baute oder kaufte, gefolgt von weiteren Werken im Elsaß (Gresswiller, dann Mutzig und Klingenthal).
Am 8. Dezember 1818 kaufte Jacques Coulaux die Bärenthaler Eisenhütten für eine sehr geringe Summe von einem Monsieur Drion. Coulaux besaß bereits eine Fabrik in Molsheim und brauchte die Bärenthaler Hütten als Lieferanten. Bis 1822 hieß das Werk "Coulaux et Drion" mit Drion als teilhabendem Direktor. Danach war der Name "Coulaux, l'aîné" eingetragen und schließlich "Coulaux, l'aîné & Cie" zusammen mit dem Molsheimer Werk.
Johann Wilhelm Goldenberg aus Remscheid, der aus politischen Gründen nach Frankreich kam, leitete die Fabrik in Bärenthal ab 1826 bis zu seinem Tod 1858 als Direktor (siehe auch unter Goldenberg). Goldenberg baute das Werk aus und entwickelte die Stahlerzeugung weiter. Die Fusion mit den Waffenfabriken in Mutzig und Klingenthal erweiterte den Absatzmarkt.
Anfänglich spezialisiert auf Hand- und Feuerwaffen kamen bald Sensen, Sägen, Holzbearbeitungswerkzeuge, Feilen usw. hinzu. Während schon früh Hobeleisen ein wichtiger Bestandteil der Produktpalette waren, wurden ganze Werkzeuge erst spät im 20. Jahrhundert hergestellt. 1)
Der "Amtliche Bericht über die Industrie-Ausstellung aller Völker zu London im Jahre 1851"
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erwähnt die Firma in einem Abschnitt über die französischen Teilnehmer der Ausstellung:
"Die Zahl Französischer Aussteller im Werkzeugfache war nicht groß,
aber deren Erzeugnisse verdienen nichts desto weniger rühmliche Anerken-
nung. Abgesehen von den schönen Sägen, welche Coulaux sen. und
Comp. zu Molsheim und Klingenthal im Elsaß neben den Produkten
ihrer Waffenfabrik vorgelegt hatten (darunter ein etwa 30 Fuß langes,
3 Zoll breites Blatt zu einer Schneidemühle mit sogenannter Säge ohne
Ende), sind besonders zwei Werkzeugfabriken und mehrere Feilenfabrikanten
hervorzuheben."
(Es folgt eine Beschreibung der Ausstellung der Firmen Dandoy-Maillard Lucq und Comp. in Maubeuge
und G. Goldenberg und Comp. in Zornhoff.)
Der "Official Catalogue of the Great Exhibition of the Works of Industry of All Nations"
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listet die Firma unter:
"129 Coulaux, sen. & Co., Molsheim and Klingenthal
(Bas-Rhin). - Side-arms and articles of hardware. Exten-
sive manufactory - formerly a Royal arms manufactory."
Im Jahre 1928 wurde die Firma Mutzig-Framont übernommen. Die Aktivitäten der Firma gingen bis in die Fünfziger Jahre. 1)
Die Qualität des Stahls wird in abnehmender Reihenfolge durch drei Zeichen kenntlich gemacht: ein Hahn, eine Krone und einen Zirkel.
Hobel von Coulaux sind selten zu finden und relativ neu, aber Hobeleisen finden sich oft in Werkzeugen anderer Hersteller. 1)
Einträge in "Nachweisung der im Deutschen Reiche gesetzlich geschützten Waarenzeichen
[WAZ]
Abbildungen von Markenzeichen:
Auf archive.org gibt es zwei Kataloge von Coulaux:
Coulaux & Cie : Petit Outillage : 1931
Coulaux & Cie :Truelles et Platoirs, Transplantoirs, Couteaux, Binettes
keine Patente bekannt
keine Gebrauchsmuster bekannt