1810: Jean Pierre (1768-1852) und Jean Frédéric (1770-1822), die ältesten Söhne von Jean Pierre Peugeot
(einem Färber; 1734-1814) gründen zusammen mit Jacques Maillard-Salins bei Montbéliard
die Firma "Peugeot Frères et Jacques Maillard-Salins".
Sie bauen die Kornmühle SOUS-CRATET zu einer Eisengießerei um.
1819 wird der Name in "Peugeot Frères et Compagnie" und
1825 in "Peugeot Frères Aînés, Calame et Jacques Maillard-Salins" geändert.
In diesem Jahr wird mit dem Bau einer Fabrik in Valentigney begonnen.
Nach Anfängen mit Sägeblättern und Uhrenfedern wird die Produktionspalette
bald auf Korsette, Regenschirme, Kaffemühlen und Werkzeuge ausgedehnt.
Ab 1832 produziert das nun in "Peugeot Frères Aînés" umbenannte
Unternehmen Werkzeuge für Schreiner, Zimmerleute und Drechsler.
Aber schon 1842 wird die von sieben Vettern geleitete Gesellschaft wegen Uneinigkeit aufgeteilt:
der eine Teil "Peugeot, Japy et Cie", der
1851 in "Peugeot Frères"
umbenannt wird und in Valentigney seinen Sitz hat, wählt als Markenzeichen
den Löwen, der auf einem Pfeil geht.
1865 beginnt die Übergabe der Fabrik von Jules (1811-1899) and Emile
(1815-1874) an ihre jeweiligen Söhne Eugène and Armand.
1891 ist der Name der Firma "Les Fils de Peugeot Frères".
In der anderen Gesellschaft schließen sich die vier Söhne von Jean-Frédéric Peugeot
(Fritz, Charles, Jacques und Georges)
mit den vier Brüdern Jackson (William, John, Charles und James)
zusammen unter dem Namen "Peugeot Aînés et Jackson Frères".
Das Zeichen dieser Firma mit Sitz in Pont de Roide,
mit dem die Hobelklingen markiert werden, ist ein Elephant, manchmal
begleitet von dem Schriftzug "véritable Pont de Roide".
John und James scheiden 1852 aus der Firma aus.
1877 (oder 1889) wird das Unternehmen umbenannt in "Peugeot Aînés" und
1894 in "Peugeot et Cie". 1)
Hunderttausende Hobel werden jedes Jahr hergestellt, aber der Wettbewerb ist
kostspielig, daher beginnt eine Annäherung der beiden Peugeot-Firmen in den 1920er Jahren.
Die Produkte werden mit ihren jeweiligen Marken weiterproduziert bis 1936,
als die "Etablissements Peugeot Frères" die Produktion
in der wiedergefundenen Einheit zusammenfassen.
Der Elephant verschwindet zugunsten des Löwen und die Schrift
wechselt zu einem kursiven Alphabet.
Die Materialien sind zunehmend Chromstahl und Plastik.
Ab 1933 werden Elektrowerkzeuge hergestellt, Handwerkzeuge sind auf dem Rückzug.
Im zweiten Weltkrieg werden die Fabriken von Volkswagen requiriert, später
bombardiert und geplündert.
Nach dem Krieg wird das Werk modernisiert. Die Produktion von Hobeln wird eingestellt.
Eine Annäherung an Goldenberg findet statt.
Die Produktion von Werkzeugen wird gemeinsam unter dem Namen SICFO
(Société industrielle et commerciale française d'outillage)
weitergeführt. Dieser Bereich wird 1986 an Stanley verkauft.
Heute werden nur noch einige Elektrowerkzeuge unter dem Namen Peugeot verkauft.
Für die Richtigkeit der Geschichte der Firma kann ich nicht garantieren. Die benutzten
Quellen widersprechen sich in einigen Punkten, aber die wesentlichen Punkte stimmen überein.
Noch einige Details:
Bohrer wurden von 1860 bis 1970 hergestellt.
Das Markenzeichen des auf einem Pfeil gehenden Löwen wurde am 20. November 1858 eingetragen.
Der Löwe steht für die
drei Qualitäten der Sägeblätter: Die Robustheit der Sägezähne, die Elastizität
der Klinge und der schnelle Schnitt.
Für die Qualität des Stahls benutzte Peugeot neben dem Löwen noch andere Markenzeichen. Der Löwe wurde
für Sägen und geschmiedete Werkzeuge verwendet. Später wurde er in der heutigen Form (stehend)
zum Warenzeichen für Autos, Fahrräder und Motorräder.
Der Halbmond steht für temperierten Stahl und findet sich zum Beispiel auf Bohrwinden.
Die Markenzeichen der Firma "Peugeot Jackson" und der Nachfolgefirmen sind auf der bereits oben genannten Seite zu finden. Für Werkzeuge wurde neben dem Elephanten auch eine Glocke zur Unterscheidung der Stahlqualität benutzt. 1)
Zur Datierung:
Die ersten Hobel stammen aus den 1850er Jahren und sind gestempelt mit "Peugeot frères Valentigney".
Sie tragen auf dem Eisen den Schriftzug "Peugeot frères" und als
Qualitätszeichen einen Löwen, eine Hand oder einen Halbmond.
Die Klappe ist manchmal auch gestempelt mit "Peugeot frères" und einem Löwen.
Die Marken "Peugeot-Jackson", "Peugeot aînès" und "Peugeot et Cie"
mit dem Bild des Elephanten sind leichter datierbar, aber existieren anscheinend
nur auf Hobeleisen.
Es existieren auch ältere Eisen mit der Markierung "Peugeot-Japy".
In den 1930er Jahren wird die winklige Schrift kursiv und der Hinweis
auf Chromstahl erscheint.
Hobel von Peugeot sind nicht häufiger als die anderer Unternehmen,
aber die Eisen beherrschen zusammen mit denen von Goldenberg den Markt. 3)
Hobel mit Eisen von Peugeot: Putzhobel
Einträge in "Nachweisung der im Deutschen Reiche gesetzlich geschützten Waarenzeichen [WAZ]
Abbildungen von Markenzeichen:
Auf archive.org gibt es weitere Kataloge von Peugeot:
Les Fils de Peugeot Frères Catalogue No. 751
FR00000118876 (15.09.1877) Fabrication des têtes de vilebrequins.
DE0000819914B (05.11.1951) Bankhobel
keine Gebrauchsmuster bekannt