Gegründet 1851 von Christian Eduard Goedel als "Eisen- und Stahlwaarenhandlung" bzw. "Werkzeug- und Kurzwaarengeschäft" in der Petersstraße 48 in Leipzig. 11) Das offizielle Gründungsdatum ist 1852, weil vermutlich in diesem Jahr der Eintrag in das Handelsregister erfolgte.
Um 1870 ist als Prokurist Carl Emil Leistner eingetragen, der spätere Mitinhaber der Firma Gebrüder Leistner. 1875 und 1880 ist als Mitinhaber eingetragen der Kaufmann Georg Richters. Albert Hermann Louis Goedel war ab 1880 Prokurist, ab 1883 Mitinhaber 11) und übernahm 1896 die Firma. 10)
Louis Goedel starb 1913. 12) Nach seinem Tod führte Hans Heinrich Gustav Scheller die Firma, Prokuristen waren Ernst Helfer und Paul Kieschenk. 11)
Nach einigen Quellen übernahm 1908 die Firma Baldauf in Neckarsulm Firmeneinrichtung und Kundenstamm der Werkzeugfabrik. 6) 7) Andere Quellen 10) besagen, daß die Firma Goedel bis zum Tod von Louis Goedel 1916 weiterexistierte. Das zeigt auch dieser kleine Werkzeugschrank, der vor allem wegen seiner Beschriftung interessant ist. Wahrscheinlich ist daher eine enge Zusammenarbeit zwischen Goedel und Baldauf. Endgültig übernommen wurde die Fabrik Goedel im Jahre 1916 von der Firma Leistner-Werke Gebrüder Leistner, die sie 1920 in eine offene Handelsgesellschaft unter dem Namen: "Leistner Werke, Gebrüder Leistner-Eduard Goedel überführte." 10)
Eine Quelle nennt eine Arbeiterzahl von 200 für das Jahr 1912 8), während Mitte der Neunziger Jahre noch 350 Mitarbeiter beschäftigt waren. 9)
Zur Schreibweise des Namens ist zu sagen, dass bis etwa 1900 die Einträge in den Leipziger Adressbüchern 11) auf "Gödel" lauten, danach auf "Goedel". In fast allen anderen Quellen, einschließlich der unten abgebildeten Firmenkataloge, ist die Schreibweise "Goedel".
Über die "Sächsisch-thüringische Industrie- und Gewerbe-Ausstellung in Leipzig 1897"
schreibt die Zeitschrift "Die Werkzeugmaschine" (30.4.1897) 2)
"Eine äusserst gute Zusammenstellung von Werkzeugen für Holzbearbeitung,
ferner Werkzeugkästen, Massstäbe u. s. w. führt Eduard Goedel, Leipzig in
einer eigenartigen aus den verschiedensten Baumarten bestehenden Laube vor,
auch Clemens Gaitsch in Gehringswalde hat sich, abgesehen von Dreh- und Hobelbänken,
mit einigen vorzüglich ausgeführten Werkzeugschränken und einer Reihe
von Werkzeugen beteiligt."
Der oben abgebildete Stempel stammt von einem Hobel
in Eckard Pohlmanns Sammlung und
ist auch als Firmenzeichen von Eduard Goedel in einem Katalog
der Leistner-Werke von etwa 1933 abgebildet. 1)
Ein älterer Stempel, der auch den Träger des Bogens zeigt, ist einem
Katalog von 1894 entnommen. 1)
Die anderen Stempel stammen von Hobeleisen. Die Buchstaben bedeuten wohl 'Eduard Goedel (in) Leipzig'.
Die Abbildung mit den zwei Kirschen zeigt, daß dieses Eisen von der
Firma Wilh. Schmitt & Comp für Goedel hergestellt wurde.
In meiner Sammlung: 4)
In der Sammlung von M. Rouve: 13)
Profilhobel,
Plattbank
(beide in der Sammlung von Eckhard Pohlmann auf der Seite http://www.altes-handwerkzeug.de/ 5))
Markenanmeldungen 9)
Abbildungen von Markenzeichen:
Abbildungen von Markenzeichen:
DE040842 (15.09.1887) Theilvorrichtung für die Endecken [End-Ecken] an Massstäben.
DE041895 (20.10.1887) Vorrichtung zur Befestigung von Endkappen an Massstäben.
DE375009 (05.05.1923) Bandmaß mit verlängerbarer Klappkurbel.
31394 (23.02.1894) Halter für Brenner und Brennstift zur Brandmalerei mit als Löthkolben benutzbarem Flammenfänger.
41206 (15.06.1894) Zum Reinigen oder Auswechseln des Schwammes bequem theilbar eingerichteter Benzinbrennstift für Brandmalerei.
100623 (06.08.1898) Hobel mit einer Sohle aus Kunststeinholz.
174017 (27.03.1902) Verstellbarer Spund- und Nuthobel, jede Breite spundend.
174317 (27.03.1902) Nuthobel mit Federn, welche mittels zweier auf ihnen angebrachter Stellschrauben zu verstellen und an den Rändern mit Masseinteilung versehen sind.
204590 (02.07.1903) Halbkreisförmiger, angenieteter, scharfkantig gefräster Messing-Endbeschlag für Maßstäbe.